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Unterstützung beim Fellwechsel: So hilfst du deinem Hund durch die Frühjahrszeit

Die ersten Sonnenstrahlen kündigen es an: Der Frühling naht und mit ihm beginnt für unsere felligen Freunde die Zeit des großen Umbruchs. Während wir Menschen uns über die wärmeren Tage freuen, stellt der saisonale Fellwechsel viele Hunde vor eine echte Herausforderung. Was für uns lediglich lästige Hundehaare auf dem Sofa bedeutet, ist für deinen Vierbeiner ein komplexer biologischer Prozess, der seinen Körper ordentlich fordert – ein Prozess, den Du mit hausgemachten Hundesnacks und der richtigen Fellpflege optimal unterstützen kannst.

Gerade jetzt braucht dein Hund deine Unterstützung – und zwar nicht nur mit Kamm und Bürste, sondern vor allem von innen heraus. Mit der richtigen Hundeernährung, gesunden Rohstoffen und selbstgebackenen Hundesnacks kannst Du diese anstrengende Übergangszeit deutlich erleichtern und Haarausfall reduzieren. Hier erfährst Du, wie Du Deinen Liebling optimal durch den saisonalen Fellwechsel begleiten und die Fellregeneration unterstützen kannst.

Hinweis: Die folgenden Tipps und Rezepte basieren auf Erfahrungswerten und sorgfältiger Recherche. Jeder Hund hat individuelle Bedürfnisse. Bei Vorerkrankungen, Allergien oder speziellen Ernährungsbedürfnissen solltest Du vor größeren Umstellungen immer Rücksprache mit Deinem Tierarzt halten.

Warum der saisonale Fellwechsel Deinen Hund so erschöpft

Stell Dir vor, Du müsstest innerhalb weniger Wochen Deine komplette Hautoberfläche erneuern – und das zweimal im Jahr. Genau das passiert bei Deinem Hund während des Fellwechsels. Sein Körper arbeitet auf Hochtouren: Er muss alte Haare abstoßen und gleichzeitig neue produzieren. Dieser Prozess verbraucht enorme Mengen an Energie und Nährstoffen.

Diese Hochleistungsphase kannst Du durchaus mit einer Schwangerschaft oder intensivem Leistungssport vergleichen. Das Immunsystem steht unter Druck, der Stoffwechsel läuft auf vollen Touren. Kein Wunder also, dass viele Hunde während dieser Zeit:

  • öfter müde wirken und mehr schlafen
  • ungewöhnlich gereizt oder unruhig reagieren
  • ihre Fressgewohnheiten ändern
  • vermehrt unter Juckreiz leiden

Besonders deutlich zeigt sich der Fellwechsel bei Hunden mit dichtem Unterfell. Northern-Rassen wie Huskys oder Samojeden können während dieser Zeit regelrechte „Fellexplosionen“ erleben. Aber auch kurzhaarige Rassen durchlaufen diesen Prozess – oft nur weniger sichtbar für uns Menschen.

Die Nährstoff-Champions für gesundes Fell

Um Deinen Vierbeiner optimal zu unterstützen, solltest Du wissen, welche Nährstoffe jetzt besonders wichtig sind. Hier die Top-Drei für einen gesunden Fellwechsel:

1. Proteine – Die unverzichtbaren Bausteine

Hundefell besteht zu großen Teilen aus Keratin – einem Protein. Ohne ausreichend hochwertige Eiweißbausteine kann Dein Hund kein gesundes, glänzendes Fell aufbauen. Besonders wertvoll sind:

  • Muskelfleisch vom Rind, Lamm oder Huhn: Es liefert leicht verdauliche Proteine zusammen mit wichtigen B-Vitaminen, Eisen und Zink. Gerade während des Fellwechsels darfst Du den Fleischanteil gerne etwas erhöhen.
  • Meeresfisch wie Lachs, Makrele oder Sardinen: Das perfekte Fellpflege-Paket! Neben wertvollem Protein enthalten diese Fische die essentiellen Omega-3-Fettsäuren EPA und DHA, die Entzündungen reduzieren, den Fellglanz verbessern und Juckreiz lindern können.
  • Eier – die unterschätzte Proteinbombe: Ein einziges Ei enthält alle essentiellen Aminosäuren, die Dein Hund braucht, plus eine ordentliche Portion Biotin und Vitamin D. Für einen mittelgroßen Hund sind 2-3 Eier pro Woche ideal – am besten mit Schale für extra Kalzium.

2. Vitamine und Mineralien – Die stillen Helfer

Ein ganzes Team von Mikronährstoffen sorgt dafür, dass die Fellproduktion reibungslos funktioniert:

  • Biotin (Vitamin B7) ist der absolute Fellstar. Es stärkt die Haarwurzeln, verbessert die Fellstruktur und ist zentral für die Keratinproduktion. Besonders reichhaltig enthalten ist es in Bierhefe, Leber und Eigelb.
  • Zink unterstützt die Proteinsynthese und ist unverzichtbar für die Hautregeneration. In Rindfleisch und Kürbiskernen findet Dein Hund natürliche Zinkquellen.
  • Vitamin E schützt die Hautzellen vor Umweltstress und fördert die Durchblutung. Es ist reichlich in hochwertigen Pflanzenölen und Nüssen enthalten.
  • Vitamin A regelt die Talgproduktion und unterstützt die Zellregeneration. Natürliche Quellen sind Leber, Karotten und Süßkartoffeln.

3. Omega-Fettsäuren – Die Fellglanz-Garanten

Diese essentiellen Fettsäuren kann der Hundekörper nicht selbst herstellen, sie müssen über die Nahrung zugeführt werden:

  • Omega-3-Fettsäuren aus Fisch und Leinöl machen das Fell weich und glänzend, reduzieren Entzündungen und stärken die Hautbarriere.
  • Omega-6-Fettsäuren aus Nachtkerzenöl ergänzen die Wirkung und helfen besonders bei trockener, schuppiger Haut.

So optimierst Du die Ernährung Deines Hundes

Während des Fellwechsels kannst Du mit einigen gezielten Anpassungen viel bewirken:

Das Grundfutter aufwerten

Die Basis bleibt natürlich ein hochwertiges Grundfutter mit mindestens 25% Protein und einem ausgewogenen Fettsäureprofil. Während des Fellwechsels kannst Du den Proteinanteil um 10-15% erhöhen – allerdings schrittweise über 7-10 Tage, um Verdauungsprobleme zu vermeiden.

Achte auch darauf, dass Dein Hund ausreichend trinkt: Mindestens 60ml Wasser pro Kilogramm Körpergewicht sollten es sein. Bei Trockenfutter ist dies besonders wichtig, da die Fellbildung viel Flüssigkeit benötigt.

Natürliche Ergänzungen mit großer Wirkung

Kleine Extras können einen großen Unterschied machen:

  • Leinöl als Fellkur: Ein Teelöffel hochwertiges, kaltgepresstes Leinöl pro 10kg Körpergewicht über das Futter gegeben, versorgt Deinen Hund mit wertvollen Omega-3-Fettsäuren. Wichtig: Langsam einschleichen und kühl lagern.
  • Frische Kräuter als Vitamin-Boost: Ein Teelöffel frisch gehackte Brennnessel (reich an Mineralien), Petersilie (Vitamin-C-Quelle) oder Basilikum (voller Antioxidantien) pro 10kg Körpergewicht bereichert jede Mahlzeit.
  • Ein rohes Ei als Protein-Kick: Zweimal wöchentlich ein rohes Ei (Zimmertemperatur) ins Futter gerührt, liefert hochwertige Proteine und Biotin.
  • Bierhefe als Biotin-Quelle: Ein Teelöffel Bierhefepulver pro 10kg Körpergewicht versorgt Deinen Hund mit B-Vitaminen und wichtigen Aminosäuren.

Selbstgebackene Hundesnacks – die natürliche Fellwechsel-Unterstützung

Hausgemachte Hundekekse und Snacks haben unschlagbare Vorteile: Du kontrollierst die Inhaltsstoffe vollständig und kannst sie optimal auf die speziellen Bedürfnisse Deines Hundes während der Fellwechselphase abstimmen. Die richtigen Zutaten machen den Unterschied:

Optimale Zutaten für Fellwechsel-Snacks

Bei der Herstellung von Hundesnacks für die Fellwechselzeit solltest Du auf diese wertvollen Inhaltsstoffe setzen:

  • Proteinreiche Komponenten wie Fisch (besonders Lachs und Sardinen), mageres Fleisch oder Eier bilden die perfekte Grundlage für Deinen hausgemachten Hundesnack.
  • Bierhefe als natürlicher Biotin-Lieferant verbessert nachweislich die Fellstruktur und reduziert übermäßigen Haarausfall. Sie lässt sich leicht in jeden Hundekeksteig integrieren.
  • Gesunde Öle wie reines Leinöl oder Lachsöl versorgen Deinen Hund mit essentiellen Fettsäuren, die von innen heraus für ein glänzendes Fell sorgen.
  • Hautpflegende Superfoods wie gemahlene Leinsamen oder Kokosflocken unterstützen die Hautbarriere und beugen Trockenheit vor.
  • Antioxidantien-reiche Zutaten wie Blaubeeren oder ein wenig Kurkuma können Entzündungsprozesse reduzieren und das Immunsystem während der anstrengenden Fellwechselphase unterstützen.

Die Kombination dieser hochwertigen Inhaltsstoffe in selbstgebackenen Hundesnacks versorgt Deinen Vierbeiner gezielt mit allen Nährstoffen, die für einen gesunden, schnellen Fellwechsel benötigt werden. Dabei kannst Du flexibel auf die individuellen Bedürfnisse und Vorlieben Deines Hundes eingehen.

Mehr als nur Futter: Rundum-Pflege während des Fellwechsels

Natürlich spielt auch die äußere Pflege eine wichtige Rolle:

Regelmäßige Fellpflege ist Pflicht

Während des Fellwechsels solltest Du Deinen Hund täglich 10-15 Minuten bürsten. Diese intensive Fellpflege entfernt lose Haare, regt die Durchblutung an und verteilt die natürlichen Hautöle im Hundefell. So kannst Du den Fellwechsel beschleunigen und übermäßigen Haarausfall reduzieren. Wähle die passende Hundebürste für den Felltyp Deines Vierbeiners:

  • Für doppelfelliges, dichtes Fell sind Unterwollbürsten oder Furminator-ähnliche Werkzeuge ideal.
  • Bei mittellangem Fell eignen sich Zupfbürsten besonders gut.
  • Für kurzhaarige Hunde reicht oft ein Gummistriegel oder ein feiner Kamm.

Nach dem Bürsten kannst Du mit einem feuchten Mikrofasertuch über das Fell wischen, um letzte lose Haare aufzufangen.

Bewegung und Erholung im richtigen Maß

Moderate Bewegung an der frischen Luft regt den Stoffwechsel an und unterstützt so indirekt auch den Fellwechsel. Gleichzeitig braucht Dein Hund jetzt aber auch ausreichend Ruhephasen, um Energie für die Fellneubildung zu haben. Finde die richtige Balance für Deinen individuellen Vierbeiner.

Wenn die Möglichkeit besteht, ist Schwimmen in sauberem Wasser eine besonders schonende Aktivität, die zusätzlich Juckreiz lindern kann.

Was Du vermeiden solltest

Einige Dinge können den Fellwechsel unnötig verzögern oder erschweren:

  • Zu häufiges Baden trocknet die Haut aus und kann zu vermehrtem Juckreiz führen. Beschränke das Baden während des Fellwechsels auf das Nötigste.
  • Stress und Überanstrengung belasten das Immunsystem zusätzlich.
  • Minderwertiges Futter mit künstlichen Zusätzen und niedrigem Proteingehalt liefert nicht die nötigen Nährstoffe.
  • Zu viele Nahrungsergänzungen gleichzeitig können die Verdauung überfordern. Führe neue Ergänzungen immer langsam ein und beobachte die Reaktion Deines Hundes.

Ein Wort der Geduld

Der Fellwechsel ist ein natürlicher Prozess, der seine Zeit braucht – in der Regel etwa vier bis sechs Wochen. Je nach Hunderasse, Alter und Gesundheitszustand kann es auch länger dauern. Gib Deinem Hund und Dir selbst diese Zeit und achte auf die Haut- und Fellgesundheit.

Mit der richtigen Hundeernährung für Fellwechsel, gezielten Nahrungsergänzungen, liebevoller Fellpflege mit der richtigen Hundebürste und selbstgebackenen Hundesnacks kannst Du diese herausfordernde Phase deutlich angenehmer gestalten. Die Belohnung für Eure Geduld ist ein gesundes, glänzendes Sommerfell ohne übermäßigen Haarausfall, mit dem Dein Vierbeiner die warme Jahreszeit in vollem Glanz genießen kann.

Und denk daran: Jeder Hund ist einzigartig. Beobachte Deinen Liebling genau und passe Deine Unterstützungsmaßnahmen bei Bedarf an. Ein gesundes, glänzendes Fell ist immer auch ein Zeichen für das Wohlbefinden Deines vierbeinigen Freundes – und für Deine liebevolle Fürsorge.


Mit den richtigen Zutaten und etwas Backfreude kannst Du Deinem Vierbeiner die Fellwechselzeit erheblich erleichtern. Selbstgemachte Snacks sind nicht nur ein besonderes Zeichen Deiner Zuneigung, sondern unterstützen aktiv die Gesundheit Deines Hundes von innen heraus.

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