Dürfen Hunde Bärlauch essen?

Als Hundebesitzer möchtest Du nur das Beste für Deinen vierbeinigen Freund. Gerade wenn es um die Ernährung geht, stellen sich viele Fragen: Was ist gesund? Was könnte schädlich sein? Eine Pflanze, die dabei immer wieder für Unsicherheit sorgt, ist Bärlauch. In diesem ausführlichen Ratgeber erfährst Du alles Wichtige zum Thema Bärlauch und Hunde.
Warum Bärlauch für Hunde gefährlich ist
Bärlauch gehört zur Familie der Zwiebelgewächse (Allium) und enthält, ähnlich wie Knoblauch und Zwiebeln, die gefährlichen Verbindungen Alliin und Allicin. Diese Substanzen können bei Hunden schwerwiegende gesundheitliche Probleme verursachen. Besonders problematisch ist dabei die schädigende Wirkung auf die roten Blutkörperchen, die zu einer gefährlichen Blutarmut (Anämie) führen kann. Zusätzlich belasten diese Stoffe das Herz-Kreislauf-System und können ernsthafte Magen-Darm-Probleme auslösen. Da bereits kleine Mengen ausreichen, um Beschwerden zu verursachen, solltest Du Bärlauch unbedingt komplett vom Speiseplan Deines Hundes streichen.
Woran erkennst Du Bärlauch?
Die sichere Erkennung von Bärlauch ist besonders wichtig, da eine Verwechslung mit anderen Pflanzen lebensgefährliche Folgen haben kann. Der Bärlauch lässt sich an seinen langen, lanzenförmigen Blättern erkennen, die einzeln und nicht paarweise aus dem Boden wachsen. Ein deutliches Erkennungsmerkmal ist der charakteristische Knoblauchgeruch, der beim Zerreiben der Blätter entsteht. Wenn die Pflanze blüht, zeigt sie weiße, sternförmige Blüten, die in Dolden angeordnet sind.
Besondere Vorsicht ist bei der möglichen Verwechslung mit anderen Pflanzen geboten. Dazu gehören das hochgiftige Maiglöckchen, die lebensgefährlich giftige Herbstzeitlose und der stark giftige Aronstab. Diese Pflanzen sehen dem Bärlauch zum Verwechseln ähnlich, können aber für Deinen Hund tödlich sein.
Die Bärlauch-Saison in Deutschland
Die Bärlauch-Saison beginnt in Deutschland je nach Region und Witterung im Februar oder März. Die Hauptwachstumszeit erstreckt sich über die Monate März bis Mai, bevor die Pflanze zum Ende der Saison im Mai oder Juni ihre Blätter verliert. Während dieser Zeit solltest Du beim Spazierengehen besonders aufmerksam sein. Bärlauch wächst bevorzugt in feuchten Laubwäldern, an schattigen Waldrändern, entlang von Bachufern und in Parks mit altem Baumbestand.
Symptome einer Bärlauch-Vergiftung erkennen
Eine Bärlauch-Vergiftung zeigt sich zunächst durch verschiedene erste Anzeichen. Dein Hund könnte unter Erbrechen und Durchfall leiden, seine gewohnte Appetitlosigkeit verlieren oder Schluckbeschwerden entwickeln. Ein übermäßiger Speichelfluss kann ebenfalls auf eine Vergiftung hindeuten.
Besonders ernst wird die Situation, wenn Du folgende Warnsignale bemerkst: Die Schleimhäute Deines Hundes können blass oder gelblich werden, er zeigt möglicherweise deutliche Schwäche und Teilnahmslosigkeit. Eine erhöhte Atem- und Herzfrequenz sowie dunkel gefärbter Urin sind weitere Alarmzeichen, die sofortiges Handeln erfordern.
Das richtige Handeln im Notfall
Wenn Du vermutest, dass Dein Hund Bärlauch gefressen hat, ist schnelles aber besonnenes Handeln gefragt. Bewahre zunächst Ruhe und notiere Dir, wann und wie viel Bärlauch Dein Hund vermutlich aufgenommen hat. Kontaktiere umgehend Deinen Tierarzt oder die nächstgelegene Tierklinik. Wenn möglich, nimm eine Probe der Pflanze mit, die Dein Hund gefressen hat. Dies kann dem Tierarzt bei der Diagnose und Behandlung helfen.
So kannst Du Deinen Hund schützen
Die beste Vorsorge ist ein gut durchdachter Schutz Deines Hundes. Führe ihn in bekannten Bärlauch-Gebieten grundsätzlich an der Leine. Ein guter Grundgehorsam mit sicher sitzenden Kommandos wie „Aus“, „Pfui“ und „Bei Fuß“ kann in kritischen Situationen sehr hilfreich sein. Während der Bärlauch-Saison empfiehlt es sich, alternative Routen für die täglichen Spaziergänge zu wählen. Stelle Deinem Hund außerdem immer ausreichend hochwertiges Futter zur Verfügung, um sein natürliches Fressverhalten zu regulieren.
Fazit
Bärlauch stellt eine ernsthafte Gefahr für Deinen Hund dar und sollte unbedingt gemieden werden. Als verantwortungsvoller Hundebesitzer ist es wichtig, die Pflanze sicher erkennen zu können und entsprechende Vorsichtsmaßnahmen zu treffen. Im Zweifelsfall ist es immer besser, einen großen Bogen um verdächtige Pflanzen zu machen und die Gesundheit Deines vierbeinigen Freundes zu schützen.